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Leichte Bergtour Impressionen aus dem Roten Loch

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen unserer Mitglieder" wurde erstellt von Hoefatssuechtig, 13. August 2012.

  1. Hoefatssuechtig

    Hoefatssuechtig Registrierter Benutzer

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    Das Rote Loch (etwa 1800m) befindet sich auf der Ostseite der Höfats und wird von der Nordwand des Ostgipfels, die mit dem Südostgrat, auf dem sich drei markante Türme - die sogenannten Höfatszähne - befinden, abschließt, vom Nordostgrat, vom Schärtele und von der Südwand der Kleinen Höfats (2073m) umrahmt. Es besteht vor allem aus roten Hornsteinkalken und ist hauptsächlich mit brüchigem Schutt und Geröll aufgefüllt. Daneben ist es sehr wildreich und bietet einen sicheren Rückzugsort vor allem für das Gamswild, das man hier genauestens beobachten kann, wenn man sich entsprechend still verhält, auch auf unter 50m Distanz.

    Tausende Wanderer haben das Rote Loch bereits von der Käseralpe (1406m) im hinteren Oytal bestaunt, jedoch standen die allerwenigsten einmal mittendrin unterhalb der jähen Gipfelwände der Höfats und konnten folgende beeindruckende und fesselnde Nahblicke genießen. Man benötigt etwa eineinhalb Stunden von der Käseralpe bis ins innere, "weinrot schimmernde Herz" der Höfats. Es gibt keinen markierten Weg dorthin, jedoch scheint dieser logisch vorgegeben. Dazu verfolgt man zunächst von der Käseralpe den markierten Weg zum Älpelesattel, bis dieser einen kleinen Bach quert. Hier hält man sich rechts und folgt einem gut erkennbaren Pfad, bis man zur Oberen Gutenalpe (1625m) gelangt. Von hier aus hat man einen guten Überblick über das gesamte Rote Loch und kann sich selbst den leichtesten Anstieg auswählen, der keinerlei Schwierigkeiten bietet, an keiner Stelle steiler als 30 Grad wird, jedoch äußerst brüchig und schuttreich ist. Bis in den Spätsommer findet man zudem im Roten Loch Altschneefelder, bedingt durch die ungewöhnlich schattige Lage, die zusammen mit der unglaublichen "Nähe" der Nordwand ein beklemmendes Gefühl beim Betrachter hinterlassen.

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    Bild01 zeigt das Rote Loch (in der Bildmitte), gesehen von der Käseralpe im September 2011.




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    Bild02 zeigt die Obere (oder Westliche) Gutenalpe (1625m) im Vordergrund, im Hintergrund das Rote Loch.




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    Bild03 zeigt das Rote Loch im Überblick, von der Oberen Gutenalpe aus gesehen. Man sucht sich selbst den leichtesten Anstieg aus, sollte jedoch auf die ungemeine Brüchigkeit achten.




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    Bild04 zeigt den äußeren Bereich des Roten Lochs, gesehen vom Ostgrat der Kleinen Höfats (2073m) im September 2011. Links bricht die Südwand der Kleinen Höfats jäh ab, in der linken Bildmitte erkennt man das in der Sonne glänzende Dach der Oberen Gutenalpe, von der der oben erwähnte Pfad zum markierten Weg "Käseralpe - Älpelesattel" führt. Rechts in der Mitte erkennt man den ersten und untersten Höfatszahn.




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    Bild05 zeigt den mittleren Bereich des Roten Lochs,
    gesehen vom Ostgrat der Kleinen Höfats (2073m) im September 2011. Deutlich sind die Brüchigkeit, die Schuttfelder und das lose Geröll zu erkennen. Rechts oben im Bild erhebt sich düster die Nordwand des Ostgipfels der Höfats.




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    Bild06
    zeigt den inneren Bereich des Roten Lochs, gesehen vom Ostgrat der Kleinen Höfats (2073m) im September 2011. Rechts in der Mitte führt ein sehr schwieriger Kamin zum Schärtele (1974m), einem markanten Felszahn, der zugleich Ausgangspunkt für den Nordostgrat der Höfats und für den Westgrat der Kleinen Höfats ist.




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    Bild07: Als ich vergangenen Mittwoch, den 8. August 2012, die Tour ins innerste Herz der Höfats unternahm, war leider der Himmel oft um die Gipfel wolkenverhangen, sodass die Aufnahmen im Folgenden noch düsterer und bedrückender wirken.




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    Bild08: Der Blick von der Oberen Gutenalpe (1625m) ins Rote Loch.




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    Bild09: Links ist die Nordwand des Ostgipfels, in der Mitte der Nordostgrat und rechts die Südwand der Kleinen Höfats zu erkennen.




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    Bild10: Blick aus dem mit rotem Geröll übersäten Roten Loch zurück zur Käseralpe und zur Oberen Gutenalpe. Hier erkennt man, dass der Anstieg zwar keine großen Schwierigkeiten bereitet, jedoch mühsam und äußerst brüchig ist.




    Rotes Loch11paint.jpg
    Bild11:
    Blick aus dem mit rotem Geröll übersäten Roten Loch zurück zur Käseralpe und zur Oberen Gutenalpe. Der Zustieg überschreitet in der Steilheit nie die 30-Grad-Marke und ist daher als "leicht" einzustufen.




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    Bild12: Eindrucksvoll präsentieren sich die steilen Abstürze des Nordostgrats in das Rote Loch. Links oben erkennt man die Höfatsscharte (2207m), die den scharfen und sehr ausgesetzten Mittelgipfel der Höfats (2257m) vom Zweiten Gipfel (auch Nordwestgipfel genannt, 2259m) trennt, von dem sich der besagte Nordostgrat jäh absenkt.




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    Bild13 zeigt die extrem schwierige Südwand der Kleinen Höfats (2073m), deren Gipfel das linke Türmchen darstellt und die erstmals im Sommer 1933 über den in der Bildmitte erkennbaren Riss bezwungen wurde.




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    Bild14: Die Südwand der Kleinen Höfats, links der Gipfel, rechts der markante Riss.




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    Bild15: Je höher man steigt, desto eindrucksvoller und fesselnder präsentiert sich die Kleine Höfats (2073m) von Süden. Links in der Mitte befindet sich die auffallende Höhle in der Südwand.




    Rotes Loch16paint.jpg
    Bild16: Links erkennt man das Schärtele (1974m), das rechts über den steilen und schwierigen Westgrat zum Gipfel der Kleinen Höfats führt, darunter die markante Höhle.




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    Bild17: Äußerst brüchige Schuttfelder geleiten zum Schärtele, das entweder links über einen sehr schwierigen Kamin erklettert wird, um zum Nordostgrat der Höfats zu gelangen, oder rechts über einen ebenfalls sehr schwierigen Kamin, um zum Westgrat der Kleinen Höfats zu gelangen.




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    Bild18: Die markante Höhle in der Südwand der Kleinen Höfats in der Detailansicht.




    Rotes Loch19paint.jpg
    Bild19: Das Schärtele (1974m) in der Mitte mit dem sehr schwierigen Kamin links, der zum Beginn des Höfats-Nordostgrates führt.




    Rotes Loch20paint.jpg
    Bild20: Unterwegs konnte ich insgesamt zehn Gämse beobachten, oben im Bild erkennt man drei Exemplare, die sich gerade auf den Schuttfeldern unterhalb des Schärteles befanden.

    Fortsetzung mit Nahaufnahmen der Nordwand des Höfats-Ostgipfels folgt gleich...

    Grüße, Christian aus Buchloe
     
  2. Hoefatssuechtig

    Hoefatssuechtig Registrierter Benutzer

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    Die Nordwand des Ostgipfels in Nahaufnahme

    Rotes Loch21paint.jpg
    Bild21 zeigt die unglaublich steilen Abstürze des Höfats-Nordostgrates. Ganz links oben die Höfatsscharte.




    Rotes Loch22paint.jpg
    Bild22: Schier unmöglich erscheint hier ein Durchkommen zur Höfatsscharte (ganz links oben), obwohl der Adlerjäger Leo Dorn bereits im Sommer 1856 hier eine Möglichkeit fand, allerdings unter höchster Lebensgefahr. Der direkte Anstieg zur Höfats über das Rote Loch, wie er sich links im Bild präsentiert, bleibt nur sehr erfahrenen Bergsteigern vorbehalten.




    Rotes Loch23paint.jpg
    Bild23: Ungemein fesselnd und unnahbar wirkt die Nordwand des Ostgipfels der Höfats, die erstmals im Sommer 1933 von Kaspar Schwarz und vom Bergsteiger Stolze in sechseinhalb Stunden bezwungen wurde. Ganz links der dritte und oberste, überhängende Höfatszahn. Ganz rechts die Höfatsscharte, daneben der ausgesetzte Mittelgipfel und links davon der Ostgipfel.




    Rotes Loch24paint.jpg
    Bild24: Die gesamte Nordwand des Ostgipfels der Höfats, die bei bedecktem Himmel besonders düster und furchteinflößend wirkt.




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    Bild25:
    Die gesamte Nordwand des Ostgipfels der Höfats. Links ist der zweite Höfatszahn zu erkennen, in der Mitte der dritte und charakteristisch überhängende Höfatszahn, rechts der Ostgipfel, daneben der halb verdeckte Mittelgipfel und ganz rechts die Höfatsscharte.




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    Bild26 zeigt den ersten und untersten Höfatszahn, vom Roten Loch aus gesehen. Links im Hintergrund befindet sich die Jochspitze (2236m), die in leichter Kletterei in einer Stunde vom Hornbachjoch erreicht werden kann.




    Rotes Loch27paint.jpg
    Bild27
    zeigt den zweiten und mittleren Höfatszahn, vom Roten Loch aus gesehen, der im Gegensatz zu den beiden anderen Zähnen abgerundet und nicht turmartig aufgebaut ist.




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    Bild28 zeigt den dritten und obersten, überhängenden Höfatszahn, vom Roten Loch aus gesehen. Ganz links ist der zweite, abgerundete Höfatszahn zu erkennen.




    Rotes Loch29paint.jpg
    Bild29 zeigt noch einmal das Schärtele (1974m) mit dem sehr schwierigen Kamin links, der zum Nordostgrat der Höfats führt. Rechts die auffallende Höhle in der Südwand der Kleinen Höfats.




    Rotes Loch30paint.jpg
    Bild30 zeigt die Südwand der Kleinen Höfats mit dem markanten Riss in der Bildmitte. Links befindet sich der eigentliche Gipfel.




    Rotes Loch31paint.jpg
    Bild31 zeigt das Rote Loch, vom Ostgipfel der Höfats aus im September 2010 gesehen. Links befindet sich der untere Abschnitt des Nordostgrates, in der Mitte das Schärtele mit den beiden, oben erwähnten Kaminen und rechts die Kleine Höfats, die links den Westgrat zum Schärtele, dahinter den Nordostgrat zur Stiege und rechts den Normalweg, den Ostgrat, zum Oberloch entsendet.




    Rotes Loch32paint.jpg
    Bild32
    zeigt den mittleren Abschnitt des gewaltigen Nordostgrates der Höfats, vom Ostgipfel aus im September 2010 gesehen.




    Rotes Loch33paint.jpg
    Bild33
    zeigt den oberen Abschnitt des gewaltigen Nordostgrates der Höfats, vom Ostgipfel aus im September 2010 gesehen. Vorne links ist der Mittelgipfel, dahinter der Zweite Gipfel zu erkennen.




    Rotes Loch34paint.jpg
    Bild34
    zeigt das Rote Loch, vom Ostgipfel der Höfats aus im September 2010 gesehen. Links befindet sich die Kleine Höfats, ganz rechts unten der erste und unterste Höfatszahn.

    Fazit: Das Rote Loch wird
    zu Unrecht oft vernachlässigt und nur von weitem betrachtet, bietet es doch zum einen fesselnde, spannende und eindrucksvolle Nahblicke auf die umgebenden Wände - die Nordwand des Ostgipfels der Höfats, die Abstürze des Nordostgrates, das Schärtele mit den beiden Kaminen und die Südwand der Kleinen Höfats - und beherbergt es doch zum anderen eine dichte Gamspopulation, die sich wohl nirgends anderswo so gut und nah beobachten lässt. Auch wenn das Rote Loch keine Gipfelwünsche zu erfüllen mag, vermittelt es dem aufmerksamen Bergwanderer doch stille und bewegende Einsichten und Momente.

    Beste Berggrüße, Christian aus Buchloe
     
    Thom gefällt das.
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