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Empfohlen Leichte Bergtour Hallanderberg, Schartenspitze, Wannekopf, Schwarzhanskarspitze und Mahdspitze

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Manu, 21. Juli 2016.

  1. Manu

    Manu Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Laudahn´sche Bergtour über 5 wenig besuchte Gipfel der Liegfeistgruppe in den Lechtaler Alpen - Reverse. Ureinsames Bergwandern auf alten Steigen und seichten Pfaden.

    Tour-Bewertung:

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    ca. 8 Std.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] ca. 1600 Hm / 18 km
    [​IMG] Schwierigkeit T3 (Schlüsselstelle - direkter Aufstieg Wannekopf I / T4-5)
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG] Tourengänger: Manu, Thom

    Jedem der von Reutte aus in Richtung Lechtal unterwegs ist, dem fällt dieser langgezogene Kamm zwischen Weißenbach und Forchach auf, der mit dem Hallanderberg beginnt und mit dem auffallenden Zacken - der Mahdspitze endet. Auch wenn dieser Bergstock von der Straße aus recht bekannt ist, so wird er wohl kaum bestiegen - zumindest nicht in dieser von Günther Laudahn beschriebenen Rundtour von Forchach aus. Wir gehen die Rundtour allerdings in gegengesetzter Richtung an, um so mit der Sonne zu gehen, anstatt gegen sie. Die Tour ist stets einsam und führt über alte Steige und seichte Pfade durch urigstes Gebiet. Der Aufstieg über den Hallanderwald, die verfallene Galtalpe bis hin zum Schartenjoch hegt voll und ganz einen 80-Jahre Berg-Flair. Alte kaum sichtbare Makierungen sind noch vorhanden und weisen einem den Weg. Die Tour punktet mit bilderbuchartigen Bergwiesen und einer Aussicht auf die anderen Gipfel der Liegfeistgruppe, sowie die umliegende Berglandschaft, die man wohl nur von dort aus so einsehen kann. Wir starten unsere Reise in dem kleinen Dörflein Forchach.

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    Hier der beschriebene Bergkamm von der Straße aus in Richtung Lechtal. Es liegt eigentlich nahe diese Gipfel als Rundtour zu überschreiten.

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    Zunächst verlassen wir den Ort Forchach über den Koppenweg in Richtung Weißenbach. Parallel zur Straße führt uns unser Weg durch den Wald an der Herz-Jesu-Kapelle, einem Baggersee, sowie einem Modellflugplatz vorbei. An einem auffälligen Holzkreuz zweigt der breite Weg dann nach rechts über einen recht bequemen Steig in den Wald. Hier ist die Hallanderscharte bzw. das Schartenjoch bereits angeschrieben.

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    Auch wenn die Steigung in der Regel konstant bleibt, so zieht der Steig wie hier im Bild zu sehen immer wieder mal recht steil durch den Wald nach oben.

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    Blick auf den milchiggrünen Lech und Gaichtspitze (links im Bild).

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    Der Steig durch den mit Sonnenstrahlen durchfluteten Wald ist jederzeit gut zu erkennen. Noch spenden uns die Bäume wohltuenden Schatten.

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    Unsere Aufstiegsvariante führt uns praktisch einmal komplett um den Hallanderberg herum. Wir sind hier völlig alleine unterwegs. Nur einem einzelnen Menschen sind wir an diesem Tag am Berg begegnet. Dieser war doch recht verwundert auf uns zu treffen, da er schon seit Jahren in diesem Gebiet unterwegs ist, aber noch nie eine Menschenseele getroffen hat. Auch dies lässt darauf schließen wie selten dieser Steig noch benutzt wird.

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    Am kreuzgeschmückten Schartenjoch angekommen. Nach einer kurzen Trinkpause und einem Eintrag ins Büchlein geht es auf den schon im Hintergrund gut zu erkennenden Hallanderberg. Der Durchstieg in Richtung Gipfel ist rechts im Bild zu erkennen. Jetzt ist "Latschenkampf" angesagt. Dabei halten wir uns immer am Grat oder knapp daneben.

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    Tiefblick vom Joch in Richtung Weißenbach (in der Bildmitte der beim Aufstieg passierte Baggersee).

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    Tolles Alpenpanorama. Alpenröschen und umliegende Berglandschaft vom Hallanderberg aus.

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    Blick vom latschenbewaldeten Gipfel des Hallanderbergs auf unsere heutige Kammtour. In der Bildmitte unser nächstes Ziel - die Schartenspitze, der grüne Sattel links daneben markiert die Schwarzhanskarspitze. Der Wannekopf liegt verdeckt hinter der Schartenspitze.

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    Wir kehren zum Joch zurück und machen uns an den Aufstieg zur Schartenspitze. Hier der Rückblick zum Hallanderberg. Gut erkennbar - unser Aufstiegsweg. Im Hintergrund des Hallanderberges der Thaneller.

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    An der Gipfelstange der Schartenspitze.

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    Abstieg in Richtung Wannekopf. Die spannende Überschreitung dessen stellt die heutige Schlüsselstelle der gesamten Tour dar. Zwar ist unterhalb der jeweiligen Gipfel des Kammes immer wieder eine seichte Pfadspur zu erkennen, doch halten wir uns stets an den Grat.

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    Blick in den völlig zerklüfteten Grad des anderen Teils der hufeisenförmigen Liegfeistgruppe. Von Links nach Rechts: Der Keil, Neualpspitze, Mitterkarspitze, Pleisjochspitze und Mittergrotzenspitze.

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    Queren am Grat in Richtung Wannekopf. Latschen dienen wie so oft als kleine Unterstützung im Mergelgelände. Der "Normalweg" läuft übrigens in Form von einer seichten Pfadspur parallel zum Grat unterhalb dieser Passage in Richtung Schwarzhanskarspitze. Im Hintergrund die Schartenspitze.

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    Schlüsselstelle Aufstieg Wannekopf. Wir steigen zunächst noch ein paar Höhenmeter links bis über die Latschen an und dann in Richtung Scharte ein (I). Hier wird zunächst mit einem Spreizschritt deutlich ausgesetzt (Schlucht!) in Richtung Scharte gequert. Dann entlang der Felsen in Richtung Latschen (Fels prüfen!). Und über diese nach oben. Danach (ein Foto war uns leider nicht möglich) geht es über ein mergeliges Band und schließlich über unangenehm zu gehendes Bröselgelände auf den Gipfel (erneut ausgesetzt - Geröllausguss).

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    Einstieg Schlüsselstelle. Festhalten, anvisieren und zum Spreizschritt ansetzen. Direkt unter dieser Stelle geht es brutal ins "Loch". Leider verharmlost dieses Bild wie so oft die Situation.

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    Am Gipfel des Wannekopfes mit Blick auf die Schwarzhanskarspitze und erstmalig auf die außergewöhnliche formschöne aber deutlich niedrigere Mahdspitze - rechts im Bild.

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    Der weitere Übergang des Wannekopfes bietet keine weiteren erwähnenswerten Schwierigkeiten. Unten rechts im Bild ist unser Ausgangspunkt Forchach zu erkennen.

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    Unsere treuen Freunde - die Latschen. Wir steigen hinab in die Zwischenscharte zur Schwarzhanskarspitze. Im Hintergrund die Schartenspitze und der Thaneller.

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    Hier stehen wir in der grünen Wiesenwanne vor der Schwarzhanskarspitze. Beim genaueren Hinsehen kann man schon das Gipfelkreuz erkennen. Rechts im Bild sind sogar leichte Pfadspuren zu sehen.

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    Blick hinüber zur Knittelkarspitze (links im Bild) und Namloser Wetterspitze (Bildmitte).

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    Bizzare Felsformationen am Grat zwischen Keil und Neualpspitze.

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    Am Kreuz der Schwarzhanskarspitze. Vier der heutigen Fünf Gipfel sind bereits geschafft.

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    Blick vom höchsten Punkt in Richtung Gipfelkreuz. Eine Aussichtskanzel wie man es sich nur wünschen kann! Links der Hochvogel, Rechts die Leilachspitze.

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    Blick vom höchsten Punkt auf den Grad der restlichen Liegfeistgruppe.

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    Die Mahdspitze beim Abstieg. Wir steigen zunächst links auf bequemen Steig an der Mahdspitze vorbei..

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    ...um später auf einem nicht ganz klar zu erkennenden Pfad wieder zu dieser aufzusteigen (Achtung zwei Pfade! Einer davon endet abrupt - Ausschau nach Steinmanndl halten!). Vorsicht beim Übergang zur Mahdspitze - es gibt zwei etwas heiklere ausgesetzte Stellen die es zu passieren gilt. Mit der gewissen Vorsicht und Trittsicherheit lassen sich diese jedoch relativ problemlos meistern.

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    Aufstieg zur Mahdspitze. Auch wenn sich dieser Gipfel erst recht abweisend zeigt, so legt sich später das Gelände. Über den von scharfkantigem Geröll übersähten Rücken geht es in Richtung Gipfel.

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    Da ist er! Der bekannte Zacken und wohl schönste Aussichtsbalkon des Lechtals - die Mahdspitze. Noch einmal ist Vorsicht geboten. Muss dieser kleine aber doch ausgesetzte Felsturm noch ab- bzw. später wieder hochgeklettert werden (I).

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    Der Felsaufschwung vom Gipfelkreuz aus gesehen. Hier lässt sich die Ausgesetztheit besser erahnen. Dieser kann wohl auch rechtseitig umgangen werden. Im Hintergrund die Schwarzhanskarspitze - rechts die Pleisspitze.

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    Beim Abstieg in Richtung Forchach fällt uns dann dieser doch ungewöhnlich schimmernde Tümpel auf. Hier ein Zoom kurz nach dem Abstieg der Mahdspitze.

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    Beim weiteren Abstieg kommen wir dann tatsächlich an diesem so rot leuchtenden Tümpel vorbei. Ein wahrlich verwunderliches Naturschauspiel. Die Ursache dafür sind vermutlich Algen oder ähnliches.

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    Beim Abstieg in Richtung Älpele bzw. Forchach bieten sich uns immer wieder solche Tiefblicke. Immer wieder quert man über Bächlein an diesen man sich, wie in unserem Fall, bei den mittlerweile schwülen Bedingungen erfrischen kann. Nach gut 1 3/4 Stunden haben wir unser Auto erreicht. Eine zwar recht anstrengende aber wundervolle Bergtour über fünf nur wenig besuchte Gipfel geht zu Ende. Und jedes mal, wenn wir jetzt in Richtung Lechtal unterwegs sind, können wir sagen - ja wir sind da schon drüber.
     
    Zuletzt bearbeitet: 4. August 2016
    franz, Jens und Thom gefällt das.