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Empfohlen Klettern Bschiesser Südwand (VI)

Dieses Thema im Forum "Klettern & Bouldern" wurde erstellt von Thom, 6. Juni 2022.

  1. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Isny im Allgäu
    Für kletternde Bergsteiger eine alpine Felsfahrt der Extraklasse. Zumeist fester Fels, Quergänge, Verschneidungskletterei, kompakte Platten sowie eine eigenwillige und knackige Schlüsselstelle im 6. Schwierigkeitsgrad machen die kurze Kletterei über 4 Seillänge sehr lohnend.

    [​IMG] Tourenzeit ca. 6 Std. / Kletterei ca. 3 Std.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] ca. 1.100 Hm / ca. 140 Hm Kletterei / ca. 8 km
    [​IMG] Schwierigkeit IV
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG]Tourengänger: Franzi, Tobi, Thom

    Im Gegensatz zu der in direkter Nachbarschaft liegenden Südkante des Bschiessers ist die Südwand in Gänze deutlich anspruchsvoller, als dies der minimale Unterschied in den UIAA Schwierigkeiten erkennen lassen würde. Die Kletterei gestaltet sich vielseitiger, die Hakenabstände sind deutlich größer und die Schwierigkeiten länger anhaltend. Auch wirkt des Ambiente alpiner und ernster, als jenes an der ebenfalls recht lohnenden und schön zu kletternden Südkante. Dennoch werden auch hier Sportkletterer nicht auf ihre Kosten kommen, dem kletternden Bergsteiger sei diese mittlerweile nur noch selten wiederholte Route aber wärmstens empfohlen. Vom Parkplatz der Schattwalder Bergbahnen geht es über die Untere Stuibenalpe hinauf in die Scharte zwischen Ponten und Bschiesser. Und von dort ...

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    ... noch einige Meter hinüber zum Bschiesser Gipfelaufbau, bevor wir dann am Wegweiser nach links hinab unter die Südabbrüche steigen werden. Trittsicherheit ist hier von Vorteil.

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    Auf seichter Trittspur geht's unter den eindrücklichen Felsformationen der Südostflanke hindurch.

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    Unterhalb des Einstiegs des Südgrates (einzelner Sicherungsring etwas links vom Grat) queren wir über steile, etwas ausgesetzte Schrofen (II) hinauf zum ersten, einzelnen Bohrhaken auf grasigen Band. Hier kann auch recht gut das Klettergeschirr angelegt werden.

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    Rückblick auf die erste Seillänge (VI+). Man klettert den Bohrhaken folgend zunächst über ein steiles, gutgriffiges Wandl senkrecht nach oben, um anschließend etwa 15 Meter über recht grasige Schrofen (III) zum Stand hinüber zu queren. Hierbei sollten die Felsanteile gut geprüft werden, nicht alles ist fest. Hinten links die schöne Kante des Südgrates.

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    Die zweite Seillänge (V-) ist deutlich felsiger. Zunächst einige Meter hinauf in gutem Fels, dann folgt der zweite Quergang. Der Fels wirkt hier brüchig, jedoch ist er zumeist bombenfest. Die Seilreibung ist recht hoch wenn man alle Haken klippt, besonders auf den letzten Metern hinauf zum Stand unter der großen Verschneidung.

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    Ausblick vom 2. Stand auf Hochvogel und die zauberhafte Allgäuer Bergwelt.

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    Einstieg in die herrliche Verschneidung. Der nächste Bohrhaken ist sehr weit weg, es lässt sich aber nach einigen Klettermetern eine Bandschlinge rechts an einem Felssporn sicher platzieren.

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    Wunderbares, wenn auch für mich persönlich etwas ungewohntes Ausspreizen in der Verschneidung. Meine zwei Seilpartner setzen das technisch deutlich geschickter um - Spaß macht es uns allen!

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    Nach etwa zwei Dritteln der Verschneidung muss dann bohrhakenbedingt nach links zur Schlüsselstelle zu einem kleingriffigen, senkrechten Riss gewechselt werden. Subjektiv gesehen fühlt sich die Schlüsselstelle etwas schwerer wie der glatte 6. Grad an, über 5-6 Meter müssen die Finger ordentlich an den wenigen kleinen Griffen zupacken.

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    Ausstieg aus der Schlüsselstelle über einen gutgriffigen Balkon und kurze Querung zu gemütlichem Stand. Würde man komplett der Verschneidung folgen, wären die Schwierigkeiten deutlich gemindert (IV+/V-).

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    Die 4. und letzte Seillänge ist klar die lohnendste der gesamten Route (V), über kompakte Platten geht es zunehmen schwieriger nach oben, der Fels ist rau und bombenfest - einfach nur großartig. Auch hier fühlt sich das ganze etwas schwerer an, als der eigentliche Schwierigkeitsgrad vermuten lassen würde.

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    Grandiose Ausblicke vom letzten Stand der Südwand.

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    Dann ist es geschafft, über leichteres Schrofengelände (I-II) wird schlussendlich zum Gipfel ausgestiegen.

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    Gipfel Bschiesser, wie immer gut besucht. Die Südwand hingegen bekommt nur noch selten Besuch von Kletterern. Wir waren in diesem Jahr laut Wandbuch die ersten in 2022.
     
    Zuletzt bearbeitet: 19. Juni 2022
    Jens gefällt das.
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