Mittelschwere Bergtour Von Gaicht auf Gaichtspitze, Hornbergl, Hahnenkamm, Die Ditzl und Schneidspitze über Südgrat

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Thom, 9. Mai 2013.

  1. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Isny im Allgäu
    Aussichtsreiche und – zumindest zur frühen Jahreszeit – stille Runde im Osten der Tannheimer Berge. Ohne die Variante am Schneidspitz-Südgrat deutlich einfacher.

    Tour-Bewertung:
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    ca. 6,5 Stunden.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] ca. 1.550 Hm / 15 km
    [​IMG] Schwierigkeit bis II / T3-4
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG]Tourengänger: Johannes, Thom

    Schon früh in der Saison eine sonst eher einfache Unternehmung mit der einen oder anderen spannenden Klettereinlage zu veredeln, das ist genau nach unserem Geschmack. So konnten wir auch dieser unschwierigen Runde – mal abgesehen vom Rinnenabstieg auf der Nordseite der Gaichtspitze (I, seilversichert) – mit dem weglosen Kletteranstieg über den kurzen Südgrat (bis II+) an der Schneidspitze deutlich spannender gestalten. Aber auch ohne diese Variante bietet die Tour, mal abgesehen vom schwer durch den Skizirkus verschandelten Hahnenkamm, reizvolle Fernsichten bis weit ins hintere Lechtal. Aber auch der majestätische Nahblick auf die ungemein schwer zu besteigenden Gipfel von Babylonischem Turm und Kelleschrofen wissen zu überzeugen. Ausgangspunkt ist der kostenlose Wanderparkplatz kurz vor der Ortschaft Gaicht am östlichen Ende des Tannheimer Tals.

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    Blick vom Örtchen Gaicht auf Gimpel, Schäfer, Kellenspitze, Babylonischer Turm und Kelleschrofen. Der Anstieg über die SW-Flanke hinauf zur Gaichtspitze ist sowohl ausgeschildert wie auch auf der gesamten Länge gut markiert. Die Orientierung fällt leicht.

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    Unten im Tal die Ortschaft Rauth, dahinter Krinnenspitze und Litnisschrofen.

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    Der Anstieg auf die Gaichtspitze vollzieht sich teils über freie Wiesen, teils verläuft er durch Wald.

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    Gipfelhang der Gaichtspitze. Von hier sind es nur noch knappe 30 Minuten zum höchsten Punkt der Gaichtspitze, von welchem man eine hervorragende Aussicht über das Reuttener Becken und die Lechtaler Alpen hat.

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    Blick auf das langgezogene Lechtal und die immer noch mit Schnee verzierten, angrenzenden Gipfel.

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    Nach 2 Std. erreichen wir den Gipfel der Gaichtspitze. Rechts unten das Tannheimer Tal mit dem herrlich gelegenen Haldensee im Hintergrund. Vom Gipfel steigen wir ein kurzes Stück hinab nach Südosten, wo wir nach wenigen Metern auf den von der Gaichtpassstraße heraufziehende Wanderweg treffen. Diesem folgen wir Richtung Osten bis in eine kleine Scharte, an welcher die Nordrinne (seilversichert) ansetzt.

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    Blick von der kleinen Scharte am Ostgrat der Gaichtspitze hinab in die Nordrinne. Durch den Altschnee, welcher sich unmittelbar am Rinnengrund festgesetzt hat, weichen wir etwas nach rechts in die Schrofenflanke der Rinne aus (I).

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    Rückblick auf die eben abgestiegene Nordrinne an der Gaichtspitze - weniger trittsicheren Gehern sei der Abstieg - trotz der vorhandenen Seilsicherung - bei Nässe oder Schneeresten widerraten.

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    Nach dem kurzen Rinnenabstieg muss noch ein Schneefeld überquert werden, bevor wir unschwierig den Übergang in Richtung Hornbergl angehen. Rechts der Hahnenkammgipfel mit Funkantenne.

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    Die Gaichtspitze von Nordosten gesehen. Die Abstiegsrinne verläuft von der tiefsten Scharte knapp unterhalb des Gundenkopfes (Erhebung links) und verläuft nach rechts unten.

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    Auf dem Weg zum leicht zu besteigenden Hornbergl, kein eigentlicher Gipfel im Definitionssinne - dennoch bietet er hübsche Ausblicke über das Reuttener Becken.

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    Nordabbrüche von Gundenkopf und Gaichtspitze.

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    Kurze Rast am Gipfel des Hornbergls. Zur frühen Jahreszeit ein ruhiges Plätzchen mit hübscher Aussicht.

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    Krokuswiese Anfang Mai - die letzten Zeugen eines überlangen Winters. Vom Hornbergl geht es auf kürzester Route einfach hinüber zum Hahnenkamm.

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    Der Kreuzgipfel des Hahnenkamms. Der eigentlich höchste Punkt ist durch die große Funkantennen ordentlich verschandelt, weshalb wir auf eine Ersteigung gerne verzichten.

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    Blick vom Gipfel des Hahnenkamms hinab ins Tannheimer Tal mit Haldensee, rechts dahinter das Einsteinmassiv.

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    Der Weiterweg zur Schneidspitze im Überblick. Vor der Schneidspitze die fast völlig bewaldeten Ditzl, rechts der Schneidspitze die Gehrenspitze, links daneben Kelleschrofen, Babylonischer Turm und Kellenspitze.

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    Der höchste Punkt der Ditzl ist gleich erreicht, danach steigen wir über gut gestuftes Gras hinab ins Hochjoch. Der nur wenig ausgeprägte Südgrat der Schneidspitze ist noch schlecht zu erkennen.

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    Blick vom Gipfel der Ditzl auf die Tannheimer Prominenz gegenüber - Rote Flüh, Gimpel, Schäfer, Kellenspitze, Babylonischer Turm und Kelleschrofen.

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    Rückblick von den Ditzln auf den Hahnenkamm.

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    Die Schneidspitze von Süden aus gesehen. Der Wanderweg verläuft nach links unter den Felsen hindurch und mündet im oberen Westgrat der Schneidspitze. Wir steigen zunächst direkt weglos zum Fuß des Südgrates an.

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    Die sehr steile Südflanke der Schneidspitze. Wir klettern hauptsächlich knapp links unterhalb des wenig ausgeprägten Südgrates in einer kaminartigen Rinne.

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    Zu anfangs geht es über steile Grasschrofen (I) und Geröll nach oben.

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    Einstieg in die Rinne (I-II), der Fels ist nicht immer ganz zuverlässig, Steinschlaggefahr.

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    Blick aus der Südflanke der Schneidspitze hinüber zum Gipfelzacken der Roten Flüh.

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    Blick von oben auf die Schlüsselstelle in der Südflanke, ein plattiges Stück aus kompakten Fels bietet herrliche, etwas ausgesetzte Klettermöglichkeiten (II/II+).

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    Auf schmalen Grasband queren wir aus der Flanke hinaus ...

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    ... und stehen nun wenige Meter unter dem Gipfelkreuz der Schneidspitze.

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    Über den spannenden Westgrat der Schneidspitze wird abgestiegen. Bei Nässe ist einiges an Trittsicherheit von Nöten.

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    Kurz unterhalb des Sabachjochs. Sehnsüchtig gehen die Blicke hinauf zu Babylonischem Turm und Kelleschrofen - zwei wirklich sehr anspruchsvoll zu besteigende Gipfel!

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    Die Schneidspitze von Südwesten aus gesehen. Über gemütliche Wanderwege geht es zurück ins kleine Örtchen Gaicht.
     
    Zuletzt bearbeitet: 8. Juni 2014
  2. Alpenindianer

    Alpenindianer Registrierter Benutzer

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    Werdenstein
    Schön ausgewählter Tourenvorschlag von Euch. Natürlich nicht ganz so ruhig in der Hochsaison, jedoch äußerst
    lohnenswert.