Empfohlen Klettern Gehrenspitze - Schön, dass es dich gibt (VI+)

Dieses Thema im Forum "Klettern & Bouldern" wurde erstellt von Thom, 26. Juni 2024.

  1. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Tolle, noch nicht überlaufene Kletterroute an der sonst so beliebten Südwand der Gehrenspitze. Nur die erste und letzte Seillänge sind recht schrofig - oft sehr guter, steiler und griffiger Kalkfels.

    [​IMG] Tourenzeit ca. 6 Std. / Kletterei ca. 2,5 Std.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] ca. 700 Hm / ca. 195 Hm Kletterei
    [​IMG] Schwierigkeit VI+
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG]Tourengänger: Tobi, Thom

    Die Gehrenspitze steht manchmal ein wenig im Schatten des Tannheimer Dreigestirns von Roter Flüh, Gimpel und Kellenspitze. Wie ich persönlich finde aber völlig zu unrecht, handelt es sich bei diesem Gipfel doch um ein Bergsteiger- und Kletter-El-Dorado vom aller feinsten. Egal ob man nun über den urig-grasigen Ostgrat ansteigt - den anspruchsvollen Westgrat frei klettert - sich in den wilden Nordwänden über legendäre Route nach oben arbeitet - an den zumeist gut gesicherten Plaisirrouten der Südwand turnt oder "nur" über den im Gipfelbereich spannenden und nicht leichten Normalweg wandert - die Gehrenspitze lässt nur selten Wünsche offen. Schon 2014 konnten Tobias und Johannes zusammen die Alte Südwand klettern. Dieses Mal sollte es die Route "Schön, dass es dich gibt" werden, welche über zumeist sehr guten Fels verfügt und perfekt abgesichert ist und somit eine absolute Genusstour darstellt.

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    Tradition verpflichtet: auch in diesem Jahr gönnen wir uns als Urlaubsauftakt eine Bahnfahrt mit der Hahnenkammbahn und flanieren dann über den sehr schön anlegten und aussichtsreichen Alpenrosenweg hin Richtung Gehrenjoch.

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    Vom Gehrenjoch dann über den Normalweg hinauf zur Gehrenspitze bis unter die markante Südschlucht und von der markanten Gufel nach rechts einige Meter über seichte Truttspuren hinab (40-50Hm) unter die Südwände. AM fast tiefsten Punkt der Südwand findet man schließlich einen Fels mit Bohrhaken.

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    Die erste Seillänge (III) ist recht schrofig, dennoch einfach zu begehen. Es sollte dringend Steinschlag vermieden werden. Sie ist mit ca. 35 Metern die längste Seillänge der Route.

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    Die zweite Seillänge ist nur noch auf den allerersten Metern etwas schrofig, führt im Anschluss über schöne, feste Platten hinauf zum 2. Stand. Dank guter Absicherung absolute Plaisirkletterei.

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    Dann wird's in der 3. Seillänge das erste Mal steiler, die Route führt rechts an einer flachen Kante gutgriffig empor (V+). Der Fels ist bis auf ganz wenige Ausnahmen vorzüglich und macht Lust auf mehr.

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    Die 4. Seillänge führt uns zu Beginn ganz nahe an den rechts von uns verlaufenden markanten Kamin (4+) und leitet dann schräg links hinauf über geneigte Platten zum 4. Stand (V-).

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    Schön steil beginnt die 5. Seillänge, es darf sogar ein kleiner Bauch überklettert werden (VI-). Den folgende Quergang empfand ich dann deutlich einfacher (V-), da hier stets gute Tritte anzutreffen sind. Vor lauter Kletterspaß übersehe ich leider den 5. Stand ...

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    ... und klettere so die 6. Seillänge mit viel Seilzug über schönen Fels nach oben (V+).

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    Blick vom 6. Stand auf die nun folgenden Schlüsselstelle in der 7. Seillänge. Es geht immer steiler werden an zunächst noch gut griffigem Fels (VI-)an ein glatten Bauch heran (VI+), welcher einiges an Technik verlangt, um diesen stilrein zu überwinden - vielleicht habe ich aber auch wieder die guten Griffe übersehen, wären ja nicht das erste Mal. Nach dem Bauch (ca. 4 Klettermeter) kann dann wieder etwas entspannter geklettert werden.

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    In der 8. und letzten Seillänge kraxeln wir über schrofiges Gelände am Routenbuch vorbei hinauf zum Gipfelgrat, wo wir den letzten Stand beziehen. In dieser Seillänge gilt es wieder tunlichst Steinschlag zu vermeiden! Für eine Pause ist keine Zeit, schallt uns doch schon vom Lechtal grimmiges Donnergrollen entgegen. Also machen wir uns im Eiltempo an der Abstieg über den Normalweg und weiter zur Hahnkammbahn.
     
    Zuletzt bearbeitet: 22. August 2024
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