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Empfohlen Mittelschwere Bergtour Von Holzgau auf Muttlerkopf (2.356m), Öfnerspitze (2.576m) und Krottenspitze (2.553m)

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Thom, 17. September 2014.

  1. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    17. September 2008
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    Ort:
    Isny im Allgäu
    Eindrucksvolle und bildgewaltige Bergtour mittlerer Schwierigkeit mit raschem Zustieg vom Lechtal aus, absolut lohnend und genussreich.

    Tour-Bewertung:

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    ca. 8 Std.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] ca. 1.800 Hm / 24 km (davon 7,5 km mit Fahrrad)
    [​IMG] Schwierigkeit II-III / T4-5
    [​IMG] Aussicht (wirklich sehenswert!)
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG]Tourengänger: Johannes, Thom

    Diese drei Gipfel im Herzen der Allgäuer Alpen lassen sich dank Tourenbeschreibungen wie von Günther Laudahn zu einer herrlichen etwas anspruchsvolleren Bergtour kombinieren. Neben der nötigen Kondition sollte auch gute Trittsicherheit sowie Schwindelfreiheit vorhanden sein, zwar bewegen sich die Kletterschwierigkeiten zumeist im I. Grad, dennoch sind die teils steil zu durchsteigenden, geröllbedeckte Flanken und Grate sicher nichts für reines Wanderpublikum. Während der Muttlerkopf recht beliebt bei den Gästen der Kemptner Hütte ist und mit einem einfach zu begehenden Steig erschlossen wurde, zeigen sich seine direkten Nachbarn doch deutlich schroffer und abweisender. Vom Gipfel des Muttlerkopfes sieht sowohl der SW-Grat wie auch die Westflanke der Öfnerspitze recht heikel und steil aus, dieser Eindruck täuscht aber. Die geröllbedeckten Bänder der Westflanke wie auch der markierte Weg über den SW-Grat zum Gipfel sind gut gangbar. Der Abstieg von der Öfnerspitze (NW-Grat) in die gut hundert Meter tiefer gelegene Scharte Richtung Krottenspitze gehört zum anspruchsvollsten Teil der gesamten Tour. Teils steile und etwas ausgesetzte Klettereien (I-II) in stellenweise recht brüchigem Fels erfordern ein sensibles Händchen und einen guten Blick für die sicherste Route. Der Aufstieg zur Krottenspitze ist dann einfach. Beim Rückweg verzichten wir auf einen erneuten Anstieg hinauf zum Gipfel der Öfnerspitze und queren auf einem gut gangbaren und mit Steinmännern markiertem Band (I) rasch durch die Westflanke des Berges. Beim Abstieg aus der Scharte zwischen Muttlerkopf und Öfnerspitze entscheiden wir uns für eine direkte und weglose Variante hinab zum Roßgumpenbach. Als Ausgangsort für diese wunderbare Runde wählen wir Holzgau im Lechtal, von wo aus wir über durch das Höhenbachtal zur Unteren Roßgumpenalpe radeln. Der weitere Anstieg hinauf am Roßgumpenbach zum Mädelejoch ist rasch absolviert. Ein Anstieg von Oberstdorf ist natürlich auch möglich, allerdings sind dann einige Kilometer und 300 Höhenmeter mehr zu absolvieren.

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    Am frühen Morgen beim Aufstieg hinauf zum Mädelejoch mit Blick auf die Lechtaler Bergwelt.

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    Kurz vor Erreichen der Oberen Roßgumpenalpe wird zum ersten Mal eines unsere heutigen Tagesziele sichtbar - die formschöne Öfnerspitze.

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    Blick von knapp oberhalb des Mädelejochs (1.973m) auf das Wahrzeichen von Oberstdorf, den Kratzer.

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    Wir verlassen den Wanderweg am Mädelejoch (Grenzschild) und wandern weglos nach rechts über eine wellige Geländerippe hinüber zum Oberen Mädelejoch (2.033m), wo wir wieder auf den Wanderweg hinauf zum Muttlerkopf treffen.

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    Anstieg zum Muttlerkopf. Der Weg ist stets gut sichtbar und ausreichend markiert. Weiter hinten spitzelt die Öfnerspitze noch recht unspektakulär hervor.

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    Mit jedem Höhenmeter, den wir hinter uns bringen, wird die Aussicht eindrucksvoller. Im Hintergrund erkennt man die Gipfel der Peischelgruppe mit Muttekopf, Wildmahdspitze, Wilder Kasten, Ellbogner Spitze und Peischelspitze.

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    Eines der optischen Highlights der gesamten Allgäuer Alpen - der von zahlreichen Türmen verzierte Krottenspitzgrat gehört zu den längsten Kletterunternehmungen in diesem Gebiet und verlangt sehr viel Klettererfahrung in teilweise üblem Bruch. Eventuell ein Projekt für die nächsten Jahre ...

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    Am Gipfel des Muttlerkopfes, dem Hausberg der Kemptner Hütte. Die Ausblicke sind gigantisch, es ist daher kein Wunder, dass sich zahlreiche Gäste der Kemptner Hütte hier hinauf bemühen.

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    Weil es so spektakulär ist, gleich nochmal - der Krottenspitzgrat in seiner ganzen Pracht.

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    Vom Gipfel des Muttlerkopfes folgen wir dem Gipfelkamm in Richtung Einschartung vor der Öfnerspitze. Bewegt man sich stets an der Kammhöhe, so ist der Übergang teils etwas luftig. Kurz vor Erreichen der Scharte muss ein etwa 8 Meter hohes, fast senkrechtes Wändchen abgeklettert werden (II-III).

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    Das Wändchen bietet zahlreiche Tritt- und Griffmöglichkeiten. Dennoch sollte man das Ganze vor allem im Abstieg nicht leichtfertig unterschätzen - Konzentration ist angesagt!

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    Aus der Scharte folgen wir den alten Markierungen beziehungsweise Steinmannl über den SW-Grat dem Gipfel der Öfnerspitze entgegen. Steile Aufschwünge werden hierbei meist auf Bändern umgangen. Dennoch gibt es einiges zu Kraxeln und die Zeit hinauf zum Gipfel vergeht wie im Nu.

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    Mitunter geht's auch steiler und etwas ausgesetzter nach oben, es bleibt aber durchwegs moderat. (I-II)

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    Der heftig zerzauste Gipfelaufbau der Öfnerspitze wirkt deutlich abweisender, als er es letztendlich ist.

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    Blick beim Anstieg über den SW-Grat der Öfnerspitze zur nahe gelegenen Krottenspitze.

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    Kurz unterhalb des Gipfels erreichen wir einen kleinen Kessel, welchen wir allerdings rasch über die in der Mitte befindliche und markierte Felsrinne nach rechts oben verlassen.

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    Blick vom oberen SW-Grat der Öfnerspitze auf die herrlichen Gipfel der Hornbachkette. Zuvorderst die traumhaft schöne Marchspitze, deren Überschreitung einem jeden Bergbegeisterten sicher in Erinnerung bleiben wird - versprochen!

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    Am Gipfel der Öfnerspitze mit herrlich gearbeitetem Kreuz. Ein Blick ins Gipfelbuch verrät: all zu viele Leute verirren sich über das gesamte Jahr gesehen nicht hierher. Im Hintergrund thront der Allgäuer Hauptkamm mit Trettachspitze, Mädelegabel, Hochfrottspitze, Bockkarkopf, Wilder Mann, Steinschartenkopf und Hohes Licht.

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    Gipfelblick von der Öfnerspitze hinüber zum markanten Hochvogel. Mittlerweile warnt die Bergwacht deutlich vor einer Begehung des Bäumenheimer Höhenweges, da sich der Riss im Gipfelbereich in den letzten Jahren dramatisch vergrößert hat und dadurch ein gewaltiger Felssturz drohen könnte!

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    Abstieg am NW-Grat der Öfnerspitze. Der brüchige Fels verlangt ein gutes Auge für den leichtesten und sichersten Durchstieg, es sind aber zumeist ausreichend feste Griffe und/oder Tritte vorhanden.

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    Unser Abstieg von der Öfnerspitze im Rückblick - alpines Gelände erwartet hier jeden Aspiranten.

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    Gleich ist die Scharte zwischen beiden Zwillingsgipfeln erreicht. Das Wetter könnte nicht besser sein.

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    Der Aufstieg zur Krottenspitze fällt leicht, alleine die letzten Meter hinauf zum Gipfelkreuz von 1948 verlangen ein wenig Kraxelei (I). Der nach fast allen Seiten hin sehr steil abbrechende Gipfelkörper macht die Besteigung der Krottenspitze dennoch spannend und etwas luftig.

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    Gipfelrast an der Krottenspitze, im Hintergrund Hochvogel und Hornbachkette.

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    Blick von der Krottenspitze auf Marchspitze, Öfnerspitze, Großer Krottenkopf und Ramstallspitze.

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    Der Krottenspitzgrat von oben.

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    Nach genussvoller Pause an der Krottenspitze steigen wir auf bekannter Route wieder der Öfnerspitze entgegen, folgen aber nach einigen Höhenmeter am NW-Grat einem mit Steinmännern markierten Band hinaus in deren Westflanke. Diese lässt sich mit der nötigen Trittsicherheit relativ einfach überwinden (I).

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    Beim weglosen Abstieg hinab zum Roßgumpenbach der Blick auf die unscheinbare Hornbachspitze und den höchsten aller Allgäuer Gipfel - dem Großen Krottenkopf.

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    Ein letzter Blick zurück zur formschönen Öfnerspitze, bevor wir wieder hinab nach Holzgau steigen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 3. Juli 2022
  2. Alpenindianer

    Alpenindianer Registrierter Benutzer

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    :wink:Ist ein klasse Tour die ich am Samstag 27.09.2104 angehe.
    Für Leute die den Muttlerkopf auslassen wollen um nicht am Grat die 8 bis 10 m hohe Wand in die Scharte zum Anstieg Öfnerspitze abklettern zu müssen, empfehle ich nach dem oberen Mädelejoch im Anstieg zum Muttler genau in der Kehre die am weitesten nach Osten Richtung Öfnerkar hineinreicht den Weg zu verlassen. Es führen deutliche Trittspuren zum Öfnerkar und hinaufgehts über Schutt und Geröll in die
    Scharte und dann den Steinmännchen und roten Punkten nach zum Gipfel der Öfnerspitze.
     
    Zuletzt bearbeitet: 28. September 2014
  3. Alpenindianer

    Alpenindianer Registrierter Benutzer

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    Heute die Tour noch mal wiederholt. Mit MTB Klinik OD bis Materialseilbahn Kemptener Hütte und über Sperrbachtobel zum Mädelejoch Richtung Muttlerkopf und Querung ins Öfnerkar zur Öfnerspitze und dann zur Krottenspitze. Rückweg dito. Dauer der Tour 11 Stunden mit Pausen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 28. Juni 2018
    Manu gefällt das.
  4. revirii

    revirii Registrierter Benutzer

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    Hi,

    ich bin den Weg heute ebenfalls gegangen vom Muttlerkopf Richtung Öfnerspitze. Den Abstieg in die Scharte hab ich (in Laufrichtung) etwas rechts der Stelle auf dem Foto gemacht, durch einen mehr oder weniger ausgeprägten Kamin. Das war schon heikel und sicher keine glatte II mehr. Beim Rückweg bin ich dann die Wand nochmal hoch, genau an der Stelle, an der ihr abgeklettert seid. Auch da sollte imho keine II mehr reichen. Bei beiden Stellen würd ich eher zu II+ oder (beim Kamin) mehr tendieren. Ist aber nur meine subjektive Einschätzung. Und die Grenzen zwischen II, II+ und III- sind eh irgendwie fließend :whistling:

    Wenn man die Wand nicht abklettern will, sollte man es wohl so machen wie der Alpenindianer. So weit Richtung Öfnerkar, bis man linker Hand eine Schuttrampe und oben dann die Scharte mit dem dicken Felsklotz erblickt. Auf- und abwärts sicher kein Genuss, aber man umgeht halt die Kletterstelle.
     
    Zuletzt bearbeitet: 19. August 2018
  5. Wende2000

    Wende2000 Registrierter Benutzer

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    Hallo zusammen,

    ich hab die Tour vor 2 Jahren bis zum Öfner gemacht, die Krottenspitze musste ich aber auslassen, weil die Sicht Richtung Norden komplett durch Wolken versperrt war. Ich will das nun diesen Sommer nochmal versuchen - ist das Band zur Querung zurück Richtung Scharte einigermaßen markiert? In Richtung Öfner geht das kurz hinter der Scharte, also nach ein paar Höhenmetern los? Danke vorab für eure Antwort und viele Grüße
     
  6. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Servus Wende2000,

    Wenn ich mich recht erinnere, ist das angesprochene Band mit einigen Markierungen versehen. Zudem lässt das Gelände glaub ich nicht all zu viel Varianten zu.

    Viele Grüsse
    Thom
     
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