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Empfohlen Schwere Bergtour Seeköpfe, Schochen, Lachenköpfe, Laufbacher Eck, Rotköpfe, Schneck

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Tobias, 21. August 2011.

  1. Tobias

    Tobias Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

    Registriert seit:
    17. September 2008
    Beiträge:
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    Ort:
    Isny-Maierhöfen/Reutlingen
    Bergsteigerisches Kunterbunt aus erlesensten Zutaten - botanisch, landschaftlich, abenteuerlich. Alpinhistorisch aufgeladene Umgebung teils hautnah.

    [​IMG] Gehzeit: ca. 8 Std.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] Strecke ca. 1100 Hm/20 Km
    [​IMG] Schwierigkeit II
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung (für erfahrene Bergsteiger)

    [​IMG] Tourengänger: Jo, Thom, Tobias

    "Die Dreißig (30) ist eine natürliche Zahl zwischen 29 und 31." Mathe kann so schön sein - danke dafür, Wikipedia, hoffe, ich konnte helfen, Simon. Aber noch schöner ist (Berg)Bahnfahren. Schrille Stimme: "Ha, des däd mi scho amol interessiera, wo der Kerle mit däm Pickel nawill." Stille Gedanken: "Noch ist er fürs Gras gedacht ... noch ... Ablenken mit existentiellen Fragen wie: "Kann man Feuer auch mit heißem Wasser löschen", "Zahlt sich das Sitzeumklappen in geschlossenen Fahrzeugen an der Tanke aus", oder: "Warum hab ich jetzt schon Krämpfe". Auf alles gibt es logische Antworten. Dann schwebt der Stahlpferch endlich am Höfatsblick ein, die drölfzig Euro für den fraglichen Spaß sind halbwegs vergessen - passts ja wieder. Ft benutzt Gondel? Schäm. Geht heut aber net anders, müssen rechtzeitig wieder in Isny sein, ein guter Kollege feiert einen wichtigen Geburtstag. Keine achtzehn, keine fünfzig, aber man will ja nicht zu viel verraten ... Kaum fünf Minuten Fußmarsch auf dem Laufbacher Eck-Weg später beginnt ein weiteres Allgäu-Highlight inmitten großartiger Landschaft und selbst für den Nichtbotaniker beeindruckender Flora, sogar noch im August. Der anfangs erwähnte und selbstverständlich niemals zweckentfremdete Pickel kann bis auf den Schneck-Spezialanstieg getrost am Rucksack bleiben: das oft sehr steile Gras ist immer gut gestuft. Der Fels - die II wird nie überboten - hingegen zeigt sich teils reichlich brüchig und ein, zweimal atemberaubend ausgesetzt. Feine Sache also, für den, der´s mag. Und was gibts zum Geburtstag? Ich trau mich kaum, ist fast schon unangenehm: U.a. eine Gutschein-Bahnfahrt auf die Valluga ... Oh Mann.


    Route: Station Höfatsblick - Seeköpfe - Schochen - Lachenköpfe - Laufbacher Eck - Rotköpfe - Schneck spezial - Käseralpe - Oytalhaus - Oberstdorf


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    Mehr als angemessener Empfang, ...

    ... wenn dann die Gondel am Höfatsblick erst mal verlassen ist. Kurz auf dem Laufbacher Eck-Weg und ab gehts nach links hinauf an den Grat zum Großen Seekopf, seines Zeichens - und damit entschieden gegen seinen Namen - allerdings niedriger als der darauffolgende Kleine Seekopf.

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    Anstieg zum Großen Seekopf vom Laufbacher Eck-Weg kurz nach Verlassen der Bergbahn.

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    Steiles Gras, gutmütig gestuft.

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    Auf dem Großen Seekopf ...

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    ... mit Blick zum Kleinen Seekopf, dem nächsten Ziel.

    Dieser Abschnitt wird nun bereits anspruchsvoller und auch ausgesetzter:

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    ... wie hier zu sehen.

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    Erste kleine Felsstufen wollen überstiegen werden, mal elegant, mal weniger (I-II)

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    Grataufschwung zum Kleinen Seekopf, ...

    ... dieser schnürt sich nun auch merklich zusammen.

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    Großer Seekopf im Hintergrund.

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    Steigen am Kleinen Seekopf.

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    Letztes Stück zum Gipfel.

    Der felsige Abschnitt im oberen Teil lässt sich unproblematisch rechts umgehen.

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    Gipfel Kleiner Seekopf.

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    Das nächste Ziel: der Schochen.

    Der Abstieg hinab zum Laufbacher Eck-Weg verläuft einfach.

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    Anstiegsflanke Schochen.

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    Gipfelaufbau Schochen.

    Namensgeber war der Heuhaufen bzw. das zum Trocknen über Holzgestelle gehängte Heu - Schochen eben.

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    Am Schochen, ...

    ... ein wenig besuchter Gipfel. Im Winter eine ab und an durchgeführte Skitour, im Sommer nur wenige Besucher pro Woche.

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    Abstieg vom Schochen über felsdurchsetztes Gelände.

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    Es wird anspruchsvoller, ...

    ... die Überschreitung der Lachenköpfe steht an. Der zerissene, besonders nach links bereits ziemlich ausgesetzte Grat verlangt Klettereien bis II im mitunter brüchigen Gestein. Eine Umgehung auf dem Laufbacher Weg rechts unten ist aber auch möglich.

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    Abklettern am ersten Gratturm.

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    An den Lachenköpfen ...

    ... wartet schönes, spannendes, jedoch nicht ganz anspruchsloses Gelände, ...

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    ... immer wieder begleitet von kleinen Klettereien.

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    Recht ausgesetzt im Fels ...

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    ... hier mal richtig fest und griffig.

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    Nun zum letzten Lachenkopf, ...

    ... Gras übernimmt wieder das Ruder.

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    Bisherige Schlüsselstelle:

    Eigentlich nicht wirklich wild, aber auch nicht zu unterschätzen. Die direkte (ausgesetzte) Überkletterung muss - wenn auch sehr kurz - mit II im sehr brüchigen Fels, die hier recht einfach wirkende rechtsseitige Umgehung mit I im anfangs unangenehm trittarmen und bröseligen Steilgelände verbucht werden.

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    Am nun begurkenglasierten Gipfel mit kleinem Büchlein.

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    Abstieg, ...

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    ... der im Nachhinein richtig was hermacht. Er ist dank der guten Stufung aber deutlich leichter, als es hier vielleicht scheinen mag.

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    Weiter zum Laufbacher Eck, ...

    ... natürlich direkt am Grat.

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    Der kurze, steile Grasdurchlass ist wieder angenehm zu begehen.

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    Eine weiteres Schmankerl des Allgäuer Grasbergsteigens, die großartige Traverse vom Giebel zum Salober. Hier bersonders eindrucksvoll: Der Abstieg über die etwas brüchige Plattenschneide vom Bärgächtle (II).

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    Steil, aber brav: Der Blick aus dem Grasdurchlass hinauf zum Laufbacher Eck.

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    Steigen im Grün am Laufbacher Eck.

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    Unterhalb des beliebten Ausblickpunktes.

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    Die letzten Schritte in nochmals etwas steilerer Flanke ...

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    ... eröffnen bald auch den Blick auf die zu übersteigenden oder wahlweise auch zu überreitenden Rotköpfe.

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    Rinnenaufschwung an den Rotköpfen ...

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    ... weiter im Gras. Auch eine Umgehung der leichten Kletterei in der Rinne ist möglich, und zwar über ein stufiges, deutliches Grasband nach links und den weiterhin grünen Grat.

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    Flanke am Rotkopf.

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    Klassischer Rückblick zum Rotkopf.

    Deutliche Erdstufen halten die Anforderungen der Steilheit moderat.

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    Es wird schmal, äußerst schmal. Und auch brüchig.

    Das folgende, wenige Meter lange Gratstück erhielt nicht zu Unrecht den Namen
    "Hoachriatar".

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    Anlaufen, ...

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    ... anvisieren, ...

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    ... aufreiten.

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    Der Schneck muss mit! Zumindest für zwei. Der Autor zieht eine gewissen Unpässlichkeiten geschuldete Siesta am Himmelecksattel der weiteren Ersteigung des Schnecks vor. Notiz an mich: Reinfeiern in den Tag vor dem eigentlichen Geburtstag ist blöd. Wieder was gelernt.

    Immer weiter am Grat kann man den Durchlass zur Schneck-Ostwand unschwierig erwandern.

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    Ein Schelm, wer Böses denkt. Es geht natürlich um die Schmalheit der eben überstiegenen Schneide.

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    Geschichte unterhalb der Schneck-Ostwand! Bereits 1922 wurde hier mit der alten Ostwand eine noch heute anspruchsvolle und alpine Kletterei im oberen sechsten Grad eröffnet. Der Einstieg befindet sich links einer meist feuchten, höhlenartigen Einbuchtung.

    Der Abstieg über den sandig-bröseligen Untergrund zur Wand ist allerdings als etwas unangenehm zu bezeichnen. Obzwar nur mittelsteil - ein Ausgleiten sollte dennoch tunlichst vermieden werden! Nur für absolut sichere, mit derartigem Gelände vertraute Geher!

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    Etwas "reudige" Querung unterhalb des Schnecks durch reichlich Bewuchs und bröseligen Untergund. Ich weiter geradeaus, um zum Himmeleck zu gelangen, Jo und Thom scharf nach rechts oben. Ich gebe für die letzten Bilder einfach an die Kollegen ab!

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    Gut. Dann werde ich mal versuchen, diesem schönen Bericht ein würdigen Abschluss zu verpassen.

    Um der unangenehmen Querung unterhalb der Schneck-Ostwand möglichst schnell entfliehen zu können, entschieden Johannes und ich uns für einen direkten Aufstieg in eine kleine Scharte zwischen Himmeleck und Schneck. Über die hier in der Bildmitte sichtbare Rippe (oder etwas leichter knapp links daneben) steigen wir in teils sehr steilem Gras aufwärts (bis II). So kommt sogar noch der mitgeführte Pickel zum Einsatz.

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    Blick zurück auf den unteren Teil der Rippe. Der Hang ist hier zwar nur ca. 45° steil, jedoch ist das Gras nicht besonders gut gestuft, lose Felseinlagerungen machen den Anstieg ebenfalls anspruchsvoller als es hier den Anschein hat.

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    Im heftig steilen Mittelteil ist uns leider kein brauchbares Foto gelungen, man braucht einfach alle Viere am Berg, um sicher steigen zu können. Der hier sichtbare oberen Teil der Rippe ist wieder etwas sanfter, allerdings weicht das Gras fast vollständig einer bröseligen Mergelschicht. Nicht ganz ohne.

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    Oben angekommen geht es auf dem Normalweg hinauf zum Schneck Vorgipfel (links). Rechts dahinter ist schon der bekreuzte Hauptgipfel zu sehen.

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    Blick vom Vor- zum Hauptgipfel des Schnecks. Der erste Felsaufschwung ist gut zu erklettern (I). danach folgt ein recht kurzer aber feiner Reitergrat (II), den ich auf dem Hinweg etwas schwerer empfunden habe, als auch dem Rückweg. Für den geübten Bergsteiger aber ohne Probleme machbar.

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    Johannes im ersten Felsaufschwung auf dem Weg zum Schneck Hauptgipfel. Eine erstklassige, leichte und etwas ausgesetzte Genusskletterei im I. Schwierigkeitsgrad.

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    Mobile Abendplanung am Schneck-Ostgipfel :wink: Nach kurzem Eintrag ins Gipfelbuch machen wir uns an den recht weiten Heimweg über den Himmelecksattel, Käseralpe mit Bierpause, Oytal und zurück mit dem Roller nach Oberstdorf.
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. Juni 2014
  2. Andy84

    Andy84 Registrierter Benutzer

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    8. August 2013
    Beiträge:
    15
    Hi Jungs,

    ich hab am 22.6 eure hier beschriebene Runde in meine Höfatskomplettumrundung eingebaut und hab dabei auch euer Gipfelbuch auf dem Lachenkopf entdeckt.
    Zwischen eurer und meiner Begehung haben sich erst 8 andere in das Büchle eingetragen.
    Ich denke mal das es schon einige mehr auf diesen netten Gipfel geschafft haben, sie aber das Gipfelbuch nicht gefunden haben, bzw. nicht wussten das eines existiert.
    Kann auch daran liegen das das Steinmandl nur noch ein Steinhaufen war. Hab ihn mal wieder einigermaßen aufgerichtet.
    Wenn es mit den Besteigungen so weiter geht dann wird das Büchlein noch eine ganze Weile halten.

    VG Andy
    20140622_114539 (1200x675).jpg
     
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  3. DanielK

    DanielK Löwensteiner Registrierter Benutzer

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    2
    Ort:
    Loewenstein
    Hi FT,
    wir habe am 3.9.16 die hier beschrieben Tour in Angriff genommen und uns ebenfalls ins Gipfelbüchlein eingetragen.
    Das Steinmandl war nur noch ein Steinhaufen, aber das Gurkenglas stand gut geschützt und war gut auffindbar. Zumindest wenn man weiß, dass hier ein Gurkenglas zu finden ist
    Nach Andy haben sich 2014 noch drei weitere Personen eingetragen.
    2015 gibt es insgesamt nur 3 Eintragungen.
    2016 sind wir erst die zweiten, die sich eingetragen haben.

    VG, Daniel

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